Die Freiheit wechselnder Kunststile

Peter Blatter vom Kunstverein Duisburg zeigt Werke im City-Palais. Seine dritte Einzelausstellung.

Erstmals stellt der Kunstverein Duisburg im City-Palais aus, genauer gesagt: im Foyer der Mercatorhalle und im Tagungsbereich. Diese Premiere bestreitet der Verein mit seinen Mitglied Peter Blatter. Mit seiner Kunst dort hinzugehen, wo die Menschen sind, ist für den ehemaligen Banker zwar noch Neuland, „aber es macht mir großen Spaß“.
Insgesamt 54 Bilder zeigt Blatter in seiner dritten Einzelausstellung, größtenteils aktuelle Werke aus den Jahren 2015 und 2016, die allerdings durch ältere mit aktuellem Bezug komplettiert werden. Etwa „Mauerblümchen“ (2012) aus Acryl, das in etwa an Donald Trump Forderung eines Zauns zu Mexiko erinnert. Auf einen Stil oder ein gemeinsames Thema lässt sich die Bilderschau jedoch nicht festlegen, denn der Künstler hat keinen unverkennbaren Stil. „Das ist mein Markenzeichen, für das ich aber immer gerügt werde“, sagte Autodidakt, dem die Freiheit wichtig ist, so zu malen, wie er will, „wie ein Kind“.

Sehr vielfältige Werke

So präsentiert er sehr vielfältige Werke, meist in Öl und Acryl. Der Blickfang ist aber das überlebensgroße Portrait namens „Der Wächter“, eine Leibgarde im Thronsaal eines früheren Herrschers im heutigen Iran. Dahinter verbirgt sich ein Bezug auf die Niedergang der Region, „doch ich mag keine direkten Botschaften mit Zeigefinger“. So müssen Besucher in seinen Werken selbst Verweise zur Banken- oder Flüchtlingskriese sehen und werden nicht direkt darauf gestoßen. So haben viele Bilder politische Botschaften, aber längst nicht alle. „Skating on Colors“ etwa zeigt eine Eiskunstläuferin, die mit ihren Kufen Farben kreiert oder „Lavascape“, das erkaltete Lava zeigt.
Die Ausstellung mit dem Titel „drei.punkt.null“ läuft bis 20. November, immer sonntags von 13 bis 18 Uhr, am Allerheiligen von 12 bis 18 Uhr oder nach Absprache. Eintritt frei.

Info: www.peter-blatter.de.

 

Von Oliver Kühn

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